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Die
Jupiteropposition im Juni 2019 - Allgemeines
Aufgrund der Tatsache, dass einer vom Team
Chamäleon im Jahr 2019 eine längere Zeit in Namibia verbringen
durfte, haben wir eine große Anzahl von Jupiteravis aufnehmen
können. Insgesamt konnten in 64 Nächten avis aufgenommen werden, die
erste Bildserie stammt vom 11. Juni, das letzte vom 3. Oktober. Insgesamt kamen
einige hundert Rohsummenbilder zusammen, von denen wir die besten
hier präsentieren. Jupiter erschien im Juni
mit einem scheinbaren Durchmesser von 46", bei den letzten Bildern vom Ende
September/Anfang Oktober waren es nur noch 35.5 Bogensekunden. Die Differenz
der Entfernung zwischen Erde und Jupiter betrug zwischen 10. Juni und 3.
Oktober 190 Millionen Kilometer.
Ende Mai erreichte uns die Nachricht, dass der große rote Fleck
(GRF) starken Veränderungen unterworfen sei, es war sogar von einer
eventuellen Auflösung die Rede. Wir haben deswegen unser Hauptaugenmerk
auf Transits des GRF gerichtet.
« Jupiter
und Ganymed am 01. August 2019, Celestron C 14 + Baader Q-Turret Barlowelement,
Baader UV/IR Passfilter, Aufnahmebrennweite ca. 6.500mm, 300/3.000 frs, ASI
224C |
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Nach Auswertung der Bilder zeigte der GRF selbst wenig
Veränderungen, dafür waren aber Veränderungen im südliche
Äquatorialband (SEB) und in der südliche tropischen Zone STrZ)
teilweise im Abstand von nur 48 Stunden detektierbar (siehe Bild unten
links). |

Die Differenz
der Entfernung zwischen Erde und Jupiter betrug zwischen 10. Juni und 3.
Oktober 190 Millionen Kilometer.
Stackingprobleme |
« Die Bilder links zeigen die
Veränderungen im Wolkenband südöstlich vom GRF innerhalb von nur
48 Stunden
» Das
Bild rechts zeigt den Vergleich des scheinbaren Durchmessers von Jupiter zur
Opposition (46") und Mitte September (35.5"). |
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Die
ersten Rohavis vom Juni wurden mit Autostakkert 2.1.0.5 von Emil Kraaikamp
berarbeitet. Diese Software setzen wir mit dem batch Modus mit besten
Ergebnissen bei unseren monochromen Mondaufnahmen ein. Bei unseren Jupiteravis
zeigte Autostakkert merkwürdige Stackingfehler (sieh Bild
links).
Im Rohsummenbild war der
Fehler kaum sichtbar, deswegen blieb er für ein paar Tage leider
unbemerkt. Der Fehler trat bei der Bearbeitung im Schnitt bei der Hälfte
aller Rohavis eines Abends auf. Wir haben Rechner, Softwareversion und
Aufnahmekameramodul gewechselt/verändert, die Ursache des Fehlers aber
leider nicht verifizieren können.
Da eine Email Anfrage zur Hilfestellung bei E.
Kraaikamp leider unbeantwortet, griffen wir auf das gute, alte RegiStax 6.1
zurück. Der Nachteil ist, dass die Software über keinen batch
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Modus
verfügt und somit alle avis eines Abends "händisch" bearbeitet werden
mussten, welches viel Zeit kostet. Vorteil: die Rohsummenbilder waren
fehlerfrei. |
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Aufnahmetechnik und Bildbearbeitung
Wir haben von
Anfang an alle Rohavis mit identischen Aufnahmeparameter (Gain und
Farbabgleich) mit FireCapture aufgenommen, nur Belichtungszeit und Bildkontrast
wurden den entsprechenden Beobachtungsbedingungen angepasst. Auch wurden ALLE
Rohsummenbilder bis zum fertigen Endbild mit identischer Software und
identischen Parametern wie Waveletschärfung und Weißabgleich
behandelt. Es wurden generell 3.000 Einzelbilder aufgenommen, von denen je
avifile 300 gestackt wurden. Die Farbgebung der fertigen Bilder wurde Aufnahmen
von Voyager II angepasst (siehe Bilder unten). Aufnahmeoptik war ein Celestron
C14 im Primärfokus (f = 3.900mm), zusammen mit einer ZWO ASI 224C und
einem Baader IR Passfilter. ALLE Bilder in den Bilderzusammenstellungen werden
im Maßstab 1: 1 gezeigt, die Bildorientierung ist immer: Süden oben,
Osten rechts. |
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Das Rohsummenbild 300/3.000 frs |
Waveletschärfung mit
AviStack |
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Weißabgleich mit Photoshop |
Farbgebung mit Voyager II
Aufnahme |
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Farbkorrektur mit Photoshop |
Histogramm und Kontrast im
Photoshop |
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Paech, Franz Hofmann + Dirk Lucius |