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Messier 45 - die Plejaden im Sternbild Stier in einer
Weitwinkelansicht |
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Objektbeschreibung:
Messier 45, die
Plejaden - auch Atlantiden, Atlantiaden, Siebengestirn und die Sieben
Schwestern genannt - ist ein offener Sternhaufen, bereits mit dem bloßen
Auge sichtbar im Sternbild Stier. Im Messier-Katalog trägt er die
Bezeichnung M 45. Benannt ist der Sternhaufen nach den Plejaden aus der
griechischen Mythologie.
Die 7 hellsten Sterne sind nach Gestalten der
griechischen Mythologie benannt, dem Titanen Atlas (daher auch Atlantiden),
seiner Frau Pleione sowie ihren sieben Töchtern
Alkyone, Asterope, Celaeno, Elektra, Maia, Merope und Taygete. Die
Plejaden, die als Nymphen einzuordnen sind, erzogen gemeinsam Dionysos und
Zeus. Der Mythologie nach wurden sie vom Himmelsjäger Orion verfolgt. Zeus
versetzte die Plejaden als Sternbild an den Himmel, aber auch dort werden sie
noch immer von Orion verfolgt, dessen Sternbild sich etwa 30°
südöstlich der Plejaden befindet.
Im NGC Katalog sind die Plejaden nicht separat aufgeführt,
jedoch gibt es im Bereich des Sternhaufens mehrere Reflexionsnebel mit
separaten NGC Nummern. Hierzu gehören der Maja
Nebel (NGC 1432) und der Merope Nebel (NGC
1435). Er befindet sich nur etwa eine halbe Bogenminute von Stern Merope
entfernt und ist eine Konzentration von interstellarem Staub, die als
IC 349 oder Barnards Merope Nebel bekannt
ist. |
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Die
Plejaden erscheinen mit einer Ausdehnung von ca. 2° etwa viermal so
groß wie der Mond mit dem bloßen Auge betrachtet. Der Sternhaufen
liegt knapp 445 Lichtjahre vom Sonnensystem entfernt und beinhaltet mindestens
1200 Sterne die im Mittel etwa 125 Millionen Jahre alt sind. Damit ist er einer
der jüngsten offenen Sternhaufen in unserer Milchstraße und aufgrund
seiner Nähe zum Sonnensystem auch einer der best erforschten.
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Eine detailliertere
Aufnahme von uns, aufgenommen mit längerer Brennweite
zeigen wir hier. |
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Die blauen
Reflexionsnebel, die die hellen Plejadensterne umgeben, sind nicht die
Überreste - wie früher lange vermutet - von Gas und Staub, aus der
die Sterne entstanden sind. Der Sternhaufen durchquert zurzeit eine
Molekülwolke, die als Taurus - Auriga - Dunkelnebelkomplex bekannt ist.
Die ursprünglichen Reste von Staub und Gas, das nach der Entstehung der
Plejadensterne übrig geblieben wäre, hätte sich in aufgrund des
enormen Strahlungsdrucks der Sterne schon vor langer Zeit komplett
aufgelöst. |
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Die
Plejaden befinden sich zur Zeit in einer Kollision mit einer Wolke aus
interstellarem Gas und Staub. Solche interstellaren Materiewolken zeigen sich
abseits von hellen Sternen stets als bräunlich gefärbte Nebel,
beleuchtet durch die Sterne der näheren Umgebung. In diesem Fall sorgen
die hellen Plejadensterne dafür, dass ihr blaues Licht am Staub der
unmittelbaren Umgebung gestreut wird und damit die Plejadennebel zu markanten
Reflexionsnebeln macht.
Die
Plejaden galten in vielen prähistorischen Kulturen als besondere
Sterngruppe. So wird z. B. eine Gruppe von sechs gezeichneten Punkten in den
Höhlen von Lascaux als Darstellung der Plejaden gedeutet.
Ein
bedeutendes, vermutlich der Astronomie dienendes Objekt aus Mitteleuropa ist
die so genannte Himmelsscheibe von Nebra. Eine Gruppe von sieben eng
beieinander liegenden Punkten werden als die Plejaden identifiziert.
Hier finden Sie einen umfangreichen Artikel zur
astronomischen Deutung der Himmelscheibe von Nebra. Sie wird auf ein Alter
zwischen 3700 und 4100 Jahre datiert.
« Die
Himmelscheibe von Nebra. Credit: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Nebra_Scheibe.jpg |
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