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Jupiter und ein großer Komplex von Dunkelwolken im
Sternbild Ophiuchus |
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Objektbeschreibung:
Unser Bild zeigt ein 2-teiliges Mosaik von einigen
großen Dunkelwolken im Sternbild
Ophiuchus zusammen mit dem Planeten Jupiter. Bildorientierung: Norden oben und
Osten links.
Im Schlangenträger liegen zahlreiche, große
Dunkelwolken, die zunächst fotografisch vom amerikanischen Astronomen
Edward Emerson Barnard katalogisiert wurden. Den kompletten Katalog von
über 300 Dunkelwolken von Barnard
findet man unter dieser URL. Barnard war Autodidakt und
einer der Pioniere der Astrofotografie. In neuerer Zeit folgten
ausführlichen Untersuchungen von K. Dobashi im infraroten Licht.
Als Dunkelwolken oder Dunkelnebel werden große Ansammlungen von
interstellarer Materie bezeichnet, die entweder das Licht dahinter liegender
Sterne absorbieren (z.B. der Kohlensack) oder wenn Sie Teilbereiche von H-II
Regionen oder Reflexionsnebel abdecken (z.B. Barnard 33, der Pferdekopfnebel im
Sternbild Orion). Die Form solcher Dunkelwolken ist meist irregulär und
ohne klar definierte Außengrenzen. Viele der Dunkelwolken haben
Eigennamen, wie z.B. der Schlangen- oder der Pfeifennebel.
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Das
kalte Wasserstoffgas in diesen Wolken liegt in Form von Molekülen vor,
deswegen werden sie auch als Molekülwolken bezeichnet. Vermischt ist das
Wasserstoffgas mit Staub, welches für die Lichtabsorption sorgt.
Größere Dunkelnebel werden als Riesenmolekülwolken bezeichnet
und können mehrere hundert Lichtjahre messen. Sie sind Regionen aktiver
Sternentstehung, ein Beispiel solch einer Riesenwolke ist die Orion OB 1
Region. Diese Wolken enthalten mehrere millionenfache Sonnenmasse.
Oben in unserem Mosaik in
Bildmitte steht der Planet Jupiter, umgeben von girlandenartigen Dunkelwolken,
siehe auch die Bildversion mit Objektmarkierungen. Nördlich (oberhalb) des
hellen, blauen Sterns (Theta Oph) am linken Bildrand liegt
Barnard 72, der Schlangennebel (snake nebula).
Rechts unterhalb von Barnard 72 liegt eine kleine, annähernd
nierenförmige Dunkelwolke, Barnard 68. Sie
ist eine der dichtesten Dunkelwolken mit einer Absorption im visuellen
Spektralbereich von fast 20 Größenklassen.
Südlich von
Theta Ophiuchus liegt ein großer Komplex von Dunkelwolken, die die
Barnard Katalognummern von 59 bis78 haben. Dieser
Komplex wird auch als Pfeifennebel (pipe nebula) bezeichnet.
Theta Ophiuchus ist ein Veränderlicher Stern des
Typs beta Cephei. Er wird dem Spektraltyp B0 IV zugeordnet und leuchtet in
tiefblauer Farbe. Direkt rechts über Theta steht der Stern HD 156 992. Er
hat die Spektralklasse K3 und leuchtet in satt gelb-orangener Farbe.
Weiterhin zeigt das Mosaik eine
größere Anzahl von Kugelsternhaufen, unter anderem NGC 6287, 6325,
6284, 6355, 6293, 6116. Der hellste Kugelsternhaufen im Bild ist Messier 19.
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