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Eigenbewegung Sonnennaher Fixsterne

Die Bilder auf dieser Seite zeigen die Eigenbewegung zweier sonnenaher Fixsterne - Proxima Centauri und Barnards Peilstern.

Die ersten Bilder aus den Jahren 1998 und 2002 wurden noch auf der Astrofarm Tivoli aufgenommen. Die Bilder aus dem Jahr 2005 stammen vom Rooisand Observatory.

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Insgesamt wurden im Laufe der Jahre in diesem speziellen Projekt 3 verschiedene SBIG CCD Kameras und 3 verschiedene Teleskope eingesetzt.

1998 - SBIG ST8-X und ein 250mm RC (Eigenbau von Eckard Alt) bei einer Brennweite von 1.700 mm
2002 - SBIG ST10-XME und ein 130mm Vixen Refraktor bei einer Brennweite von 860 mm
2005 - SBIG ST2000-ME und der 150mm Zeiss APQ bei einer Brennweite von 1.200 mm

» Das Bild links zeigt eine Animation der Eigenbewegung von Proxima Centauri zwischen den Jahren 1998 und 2002. Klicken Sie hier zum Laden einer großen Version.

Die drei Bilder unten zeigen die beiden Aufnahmeteleskope auf Tivoli, links der 250mm RC und mitte/rechts der 130mm Vixen Refraktor. Klicken Sie auf die Vorschaubilder zum Laden großer Versionen.


 

Proxima Centauri

Proxima Centauri (lat. proxima, der Nächstgelegene), auch V645 Centauri oder Alpha Centauri C genannt, ist mit einer Entfernung von 4,2445 +/- 0.011 Licjtjahren der sonnennächste Fixstern. Da er mit seiner geringen scheinbaren Helligkeit von 11,05 mag unauffällig ist, wurde er erst im Jahr 1915 entdeckt.

Es ist auch heute noch nicht sicher geklärt, ob Proxima Centauri gravitativ an den Doppelstern Alpha Centauri gebunden ist. Wenn ja, dürfte seine Umlaufzeit irgendwo bei 500.000 Jahren liegen. Seine derzeitige Entfernung zu diesem hellen Doppelsternsystem beträgt 0,2 Lichtjahre, die scheinbare Distanz am Himmel etwa 2°. Im August 2016 wurde die Entdeckung eines Planeten - Proxima Centauri b - bekanntgegeben.

Proxima Centauri ist ein roter Zwergstern mit nur 12.5% der Sonnenmasse und einer Oberflächentemperatur von ca. 2.800 Grad. Sein Durchmesser liegt bei ungefähr 200.000 Kilometer. Die Bezeichnung V 645 weist darauf hin, dass Proxima ein Veränderlicher Stern - der Klasse von Flaresternen - ist. Die Eigenbewegung beträgt RA = 3.8"/Jahr und DE = 0.8"/Jahr.

« CCD Rohbild, aufgenommen am 07.08.2005/19:13 UT mit dem Zeiss APQ Refraktor bei 1.200mm Brennweite und einer SBIG ST2000-XM. Klicken sie hier zum Laden eines großen Bildes.
 
Die Eigenbewegung von Proxima Centauri zwischen 1998 und 2005

« Die Animation links zeigt die Eigenbewegung von Proxima Centauri zu den weit entfernten Hintergrundsternen zwischen den Jahren 1998 und 2005 in drei Bildern


Die Bilddaten (Bildorientierung: Osten oben, Süden links)

1998: SBIG ST8-X (Pixelgröße 9 x 9 mü) und 10" RC bei f = 1.700 mm. 31.05.1998 - 02:27 UT, Belichtung 300 Sekunden. Beobachtungsort: Tivoli
2002: SBIG ST10-XME (Pixelgröße 6.8 x 6.8 mü) und 5" Vixen ED Refraktor bei f = 860 mm. 08.08.2002 - 19:45 UT, Belichtung 600 Sekunden. Beobachtungsort: Tivoli
2005: SBIG ST2000-XM (Pixelgröße 7.4 x 7.4 mü) und 6" Zeiss APQ Refraktor bei f = 1.200 mm. 08.08.2005 - 19:45 UT, Belichtung 600 Sekunden. Beobachtungsort: Rooisand.

Klicken sie hier zum Laden einer großen Bildanimation..

Barnards Pfeilstern

Barnards Pfeilstern (Tycho 425 2502) ist ein leichtschawacher Stern im Sternbild Schlangenträger. Mit einer Entfernung von 5.94 (+/- 0.022) Lichtjahren ist Barnards Pfeilstern unter den bekannten Sternen der dem Sonnensystem viertnächste. Nur alpha, beta und ProximaCentauri liegen näher. Barnard Pfeilstern ist ein roter Zwergstern vom Spektraltyp M5 und einer visuellen Helligkeit von 9.6mag. Er besitzt nur die 0,00044 Leuchtkraft unserer Sonne und liegt nahe dem Stern 66 Ophiuchus. Bis zum Jahr 11.800 wird er sich der Sonne bis auf 3,8 Lichtjahre nähern und dann für einige Zeit der sonnennächste Fixstern sein.

Der Stern weist die bislang höchste bekannte Eigenbewegung von RA = 0.8" und DE = 10.3" auf und bewegt sich mit 140 Kilometer pro Stunde relativ zu unserem Sonnensystem. Die große Eigenbewegung wurde 1916 von dem Astronomen Edward Emerson Barnard entdeckt.

Furore machte Barnards Pfeilstern in den 60ger Jahren des letzten Jahrhunderts als der Astronom Peter van de Kamp die erste Entdeckung eines extrasolaren Planeten von Jupitergröße bekannt gab, der den Stern umkreisen sollte. Die Beobachtung basierte aus hochpräzisen Parallaxenmessungen über viele Jahre, konnte aber nie bestätigt werden.


» CCD Rohbild, aufgenommen am 07.08.2005/20:00 UT mit dem 6" Zeiss APQ Refraktor bei 1200 mm Brennweite und einer SBIG ST2000-XM. Klicken sie hier zum Laden eines großen Bildes.

 
Der Stern SAO 122 955 hat die visulle Helligkeit von 8.7mag. Die ebenfalls mit abgebildete Galaxie PGC 61 178 hat die visuelle Helligkeit von 15.6mag und die Länge der großen Achse beträgt 0.6 Bogenminuten.
 
Die Eigenbewegung von Barnards Pfeilstern zwischen 2002 und 2005

» Die Animation links zeigt die Eigenbewegung von Proxima Centauri zu den weit entfernten Hintergrundsternen zwischen den Jahren 2002 und 2005 in zwei Bildern


Die Bilddaten (Bildorientierung: Süden oben und Westen rechts)

2002: SBIG ST10-XME (Pixelgröße 6.8 x 6.8 mü) und 5" Vixen ED Refraktor bei f = 860 mm. 12.08.2002 - 21:30 UT, Belichtung 180 Sekunden. Beobachtungsort: Tivoli - Das Rohbild im Jahr 2002 wurde bei sehr schlechtem Seeing und schlechter Himmelstransparenz aufgenommen.

2005: SBIG ST2000-XM (Pixelgröße 7.4 x 7.4 mü) und 6" Zeiss APQ Refraktor bei f = 1.200 mm. 07.08.2005 - 20:00 UT, Belichtung 600 Sekunden. Beobachtungsort: Rooisand.

Klicken sie hier zum Laden einer großen Bildanimation.
 
Ein interessanter Bildvergleich

Die Animation zeigt die beiden Aufnahmen von Proxima Centauri aus den Jahren 1998 (aufgenommen mit dem 10" RC) und 2002 (aufgenommen mit dem 5" Vixen Refraktor). Auffällig bei dieser Animation ist, dass - neben der Bewegung von Proxima - auch eine ganze Anzahl von Sternen blinken. Eine erste Vermutung, dass es sich hierbei um Veränderliche Sterne handelt, kann nicht zutreffen, denn ALLE dieser Sterne sind auf dem RC Bild heller. Das RC Bild erkennt man in der Animation an den Spikes des hellen Sterns links am Bildrand.

Und dass sich alle diese Sterne in der Nacht der Aufnahme in einem Helligkeitsmaximum befunden haben, ist mehr als unwahrscheinlich. Vermutlich ist es eher so, dass dies Sterne eines bestimmten Spektraltyps sind, wo die spektrale Transmission der Linsenoptik nicht besonders hoch ist.

Klicken Sie hier zum Laden einer großen Version der Animation.
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