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Barnard 33 - der Pferdekopfnebel, NGC 2024 und IC
434 |
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Objektbeschreibung:
Südlich des hellen Stern Alnitak (Zeta Orione),
des östlichen der 3 Gürtelsterne des Orion, liegt eine der farbigsten
und schönsten Nebelregionen des Himmels. Vor der rötlichen H-II
Region IC 434 hebt sich als Silhouette ein Dunkelnebel ab, bestehend aus kaltem
Staub und Gas, der bekannte Pferdekopfnebel Barnard 33 (LDN 1630). Alnitak ist
ein blauer O9 Überriese und steht in einer Entfernung und ungefähr
1100 Lichtjahren zum Sonnensystem. Alnitak ist nicht mit der Nebelregion
assoziiert, sie ist mit einer Entfernung von 1500 bis 1600 Lichtjahren deutlich
weiter vom Sonnensystem entfernt. Der Pferdekopfnebel hat einen realen
Durchmesser von ca. 3 Lichtjahren und beinhaltet ungefähr 27 Sonnenmassen.
Am oberen Bildrand, etwas rechts der Mitte steht ein weiterer blauer O9
Überriese der Stern Sigma Orionis, es ist ein Mehrfachsystem. Er
gehört zu einer kleinen lockeren Gruppe blauer Sterne, die als offener
Sternhaufen klassifiziert ist. Auffallend ist die lange, gerade
Ionisationskante von IC 434, an welcher die energiereiche UV Strahlung des
Sigma Orionis Sternhaufens auf einen großen Molekülwolkenkomplex
trifft. Östlich von IC 434 (im Bild unterhalb) ist es Orion B,
südlich (im Bild rechts) ist es Orion A.
Innerhalb von Orion B
liegen zwei auffällige blaue Reflexionsnebel, der größere ist
NGC 2023 und der kleinere, der vom Pferdekopfnebel weiter entferntere, ist IC
435. Im Zentrum von NGC 2023 steht der Stern HD 37903, das Nebelgebiet wird als
ein Sternentstehungsgebiet massearmer Sterne eingestuft, was sich am Fehlen von
roter H-alpha Emission manifestiert.
Östlich des Gürtelsterns Alnitak steht NGC 2024, manchmal
auch als Flammennebel bezeichnet. NGC 2024 ist eine Mischung aus Emissions- und
Reflexionsnebel. |
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Chaotische, dünne Staubregionen ziehen sich durch Nebelregion
und "zerklüften" den Nebel. Mit einer Größe von 30 Bogenminuten
entspricht seine Größe in etwa dem Vollmond ,it dem bloßen
Auge betrachtet. Der Flammennebel wurde am 1. Januar 1786 von Friedrich Wilhelm
Herschel entdeckt.
Nordwestlich von NGC 2024 stehen die beiden
Reflexionsnebel IC 432 (LBN 946) und IC 431 (LBN 944). Im Zentrum von IC 432
steht ein Stern der Spektralklasse B5, der Veränderliche V 901 Orionis.
Die Region ist deshalb interessant, weil der Nebel auch deutlich rote H-alpha
Emission zeigt, ein ionisierender heißer Stern aber fehlt. Der
Zentralstern in IC 431 ist ebenfalls ein B5 Stern, HD 37674.
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Interessant ist die Geschichte zur Entdeckung von IC 434 und des
Pferdekopfnebels. Die ausgedehnte Nebelregion wurde nicht visuell erstmalig
beobachtet, es war eine der ersten Entdeckung der damals neuen Fotografie. 1890
berichtet Edward Charles Pickering - rund ein Jahr nachdem die Aufnahme von
seinen Bruder wurde - von der Nebelregion. Als Entdeckerin gilt 1889 eine
Mitarbeiterin von Pickering, Williamina Fleming.
Im Jahr 2001 gab es
von der NASA eine internationale Umfrage, welches Objekt das Hubble
Weltraumteleskop zum 11. Geburtstag aufnehmen sollte und das Ergebnis war
eindeutig: den Pferdekopfnebel. Zum 23. Geburtstag (2013) wurde das Objekt mit
der neuen Weitwinkelkamera WFC3 im nahen Infrarotbereich erneut aufgenommen. In
diesem Spektralbereich wird der Emissionsnebel IC 434 ausgefiltert, so dass die
wahre Struktur der Dunkelwolke deutlicher sichtbar wird.
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Quelle: ESA/Hubble »
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