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VIDEOFOTOGRAFIE
Lucky Imaging für Objekte des Sonnensystems
DEEP SKY
Aufnahmen mit einer "single shot" Farbkamera

Wir beschreiben im folgenden kurz die Bildverarbeitung für DeepSky Aufnahmen, die mit einer Farbkamera aufgenommen wurden, am Beispiel von NGC 5367 und der kometaren Globule CG 12, einem sehr lichtschwachen Objekt im Sternbild Centaurus.

Die Aufnahmedaten der Rohbilder: 03+04.06.2019 - 19 x 600 Sekunden, Canon EOS 700 DA gekühlt (800 ASA)
Teleskop: Pentax SDP 105, f = 670 mm
Standort: Onjala Observatory, Onjala Lodge, Namibia


Alle folgenden Bilder können durch Anklicken vergrößert werden.
 
Startpunkt:

« « Rohsummenbild
« Finales Bild
Mit der Software Nebulosity: Automatischer Hintergrund (erste Näherung eines neutralen Bildes, Beseitigung von starken Farbverschiebungen aus der Konvertierung der Rohbilder).

Mit der Software Regim: automatische B-V Korrektur (nicht immer erfolgreich, dann später manuell)

Weitere Bearbeitung im Photoshop:
Photoshop

Starkes strecken des Histogramm der Aufnahme um zu sehen, was in der Aufnahme an schwachen Objekten enthalten ist und die Problemzonen sichtbar zu machen:
  • Position schwacher Nebel -> herausarbeiten
  • Radialer Farbgradient -> beseitigen
  • Schwaches Verstärkerglühen -> beseitigen, bzw. minimieren
Strecken bis Sterne "ok" sind ...
  • Einstellungsebenen Kurven
  • Leichte Anhebung der Sättigung und Dynamik mit Einstellungsebene Dynamik
  • Auf Hintergrund achten (z.B. mit Farbaufnehmer 5x5px), Ziel zwischen 20 und 30, wird später noch genauer angepasst)
Sterne von Hintergrund trennen zur getrennten Bearbeitung
  • StarNet++ als StandAlone Tool -> Ergebnis ist ein "entsterntes" Bild
  • Bereinigung von Artefakten an hellen Sternen oder Hotpixel im entsternten Bild, damit diese nicht in der weiteren Bearbeitung hervortreten (z.B. mit Bereichsreparaturpinsel, inhaltssensitives Füllen)
  • Ergebnis im Zentralbereich von hellen Nebeln manchmal nicht so gut, dann in diesen Bereiche die Sterne belassen (über Masken diese Bereiche im entsternten Bild hinzufügen)
  • Dunkelwolken: kleine dunkle Bereiche im Bild können bei der Entsternung verloren gehen. Um kleine Dunkelwolken zu erhalten, das "entsternte" Bild mit der dem Mischmodus "abdunkeln" mit dem originalen Bild überlagern. Wieder Masken benutzen um nur die betroffenen Bereiche auszuwählen, darauf achten dass sich keine Artefakte in anderen Bildteilen ergeben.
  • Das fertige "entsternte" Bild zeigt Nebel, Hintergrund und nur in besonderen Bereichen nicht entfernte Sterne. Über UMSCHALT+STRG+ALT+N+E in eine neue Ebene kopieren.
Das ist das "entsternte" Referenzbild zur Weiterbearbeitung

Differenz des entsternten Bildes vom "original" über Mischmodus "Differenz"
'Es ergibt sich ein neues Bild, welches nur die Sterne enthält.

In eine neue Ebene kopieren.

Test: das entsternte Referenzbild mit Mischmodus "Normal" und eine Ebene darüber das Bild mit Sternen im Mischmodus "Linear abwedeln (Hinzufügen)" sollte genau das Ausgangsbild vor der Stern-Hintergrund-Trennung zeigen.
Hintergrund bearbeiten.
  • Gradienten und Verstärkerglühen beseitigen. GradientXterminator als gutes Tool, "echte" Signale von schwachen Nebelgebieten vorher ausmaskieren, da sie sonst in die Gradientenberechnung eingehen. Bei großflächigem Nebelanteil und in dichten Milchstraßengebieten schwierig zu benutzen, dort mit "Augenmaß" den Hintergrund manuell von komischen Verfärbungen befreien.
  • Nebel über Einstellungsebenen Kurven strecken, und mit Dynamik/Sättigung Nebel farblich verstärken . Helle Teile durch Masken gesondert bearbeiten. Hintergrund um 25 Grauwerte, je nach Bild, ab und zu die Sterne während der Bearbeitung einblenden um die Gesamtwirkung zu beachten.
  • Farbintensität kann auch erhöht werden, indem aus dem gestreckten Bild eine neue Kopie erstellt wird, für diese Ebene der Mischmodus auf "Farbe" angewendet wird und über "Bild -> Korrekturen -> gleiche Farbe" die Farbintensität erhöht wird (Photoshop CS5).
  • Hintergrund entrauschen (Farbrauschen und Helligkeitsrauschen), hier wird das Photoshop Plugin Noise Ninja verwendet. Dabei immer achten keine Nebelstrukturen wegzufiltern, ggf. mit Masken arbeiten.
  • Schärfen von Strukturen mit gutem Signal/Rausch Verhältnis. Dazu das bis hierher gestreckte Hintergrundbild in eine neue Ebene kopieren und den Mischmodus auf "Ineinanderkopieren" ändern. Dann über Filter -> Sonstige Filter -> Hochpass (Photoshop CS5) mit verschiedenen Radien experimentieren. Auch hier wieder Masken verwenden und ggf. verschiedene Radien verwenden.
« Oft bleiben grüne Pixel im Bild übrig. Diese werden bei Objekten die kein grünes Licht aussenden und dem Hintergrund mit dem Photoshop Plugin Hasta La Vista Green entfernt. Vorsicht bei kleinen Planetarischen Nebeln im Bild, diese können eine grüne Farbe aufweisen.

Sterne bearbeiten
  • Die Sterne können eventuell noch ein wenig bearbeitet werden, z.B. verkleinert um den Nebelteilen ein höheres Gewicht zu geben. Für eine größere Flexibilität bei der Bearbeitung wird der Mischmodus der Sternebene auf "Normal" gestellt und eine Kopie der Ebene erzeugt. Die untere Sternebene wird wieder in den Mischmodus "Linear abwedeln (Hinzufügen)" gesetzt, die obere, kopierte Sternebene bleibt im Mischmodus "Normal", wird aber auf die untere Sternebene beschränkt (mit gedrückter ALT Taste mit der Maus zwischen beide Ebenen in der Ebenenansicht fahren, es erscheint ein Symbol mit 2 Kreisen und klicken. Die obere Ebene wird dann mit einem Pfeil der unteren zugeordnet und Änderungen in der oberen Ebene wirken sich nur auf die
zugeordnete Ebene aus: Jetzt können Sterne in der oberen Ebene verkleinert und über die Transparenz der Ebene gefühlvoll ins Bild eingefügt werden. Z.B. können Noel Carbonis Astronomy Tools mit "make stars smaller" verwendet werden.
  • Zum Hervorheben von helleren Sternen oder dem Zufügen von Spikes nutzen wir das Photoshop Plugin Star Spikes Pro
« « Finales Bild
« Rohsummenbild

Das fertige Bild in mehreren Größen zusammen mit einer ausführlichen Beschreibung des Objekts zeigen wir hier ...
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